Pünktlich zum Geburtstag meiner Frau wurde letzte Woche das Wetter schön. Da wir uns nix weiter schenken (was man braucht kauft man so), wollte ich ihr trotzdem eine Freude bereiten und so beschlossen wir eine Wanderung in der Sächsischen Schweiz zu machen. Schön war auch das dies die 2. Herbstferien-Woche war und wir so einen schönen Tag gemeinsam mit unseren Kids haben würden.
Mein Gedanke war, warum zeige ich meinen Lieben nicht einfach mal wo ich so in der Nacht unterwegs bin für die vielen Fotos die sie immer von mir zu sehen bekommen. So plante ich eine ca. 9 km lange Runde vom Wanderparkplatz über der Schrammsteinbaude, durch den Schießgrund, vorbei am Falkenstein, durch das Schrammtor, hinauf auf die Schrammsteine. Weiter ging es über den Schrammstein Gratweg zur Breiten-Kluft, durch die Lehne zur Wildwiese und zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Unsere Wanderroute Schrammsteinaussicht über den Gratweg zur Breiten-Kluft und der Wildwiese.
Nach dem wir nach einem ausgiebigen Geburtstagsfrühstück in Familie so gegen 10 Uhr am Wanderparkplatz ankamen, ging es auch gleich zügig über den Schießgrund hinauf in Richtung Falkenstein. Leichter Dunst lag in der Luft, welcher durch die Sonne den ganzen Wald erleuchtete. Fast schon märchenhaft war es, da die Moospolster durch den Regen der letzten Tage mit Wasser vollgesogen waren und die Farben des Herbstes die ganze Szenerie noch unterstrichen.
Schießgrund im Morgenlicht
Die leichte Unlust unseres großen Sohnes verflog recht schnell als es da und dort etwas neues zu entdecken gab. Bei jeder Wanderung kann man was dazu lernen und so war auch schnell geklärt warum links und rechts des Weges verdorrte Koniferen lagen die wohl der Forst aus dem Wald entfernt hatte, weil diese nicht hierher gehören.
Vorbei am Falkenstein ging es Richtung Schrammtor und von da aus zum Aufstieg auf die Schrammsteine über den Wildschützsteig. Für die Kids war das natürlich was besonderes aber auch für mich da es schöne Erinnerungen an das Frühjahr wach rief als ich diese Tour mit dem Biwak-Team für die Wahl des schönsten Wanderweges Sachsens machte.
Wildschützsteig
Während des Aufstieges nahm so langsam auch der „Verkehr“ zu, das schöne Wetter lockte doch einige Naturliebhaber hinaus in den Sandstein und so kam es bei den Engstellen immer mal wieder zu kleineren Staus, welche aber doch eher Humor als Frust verursachten. Oben auf der Schrammsteinaussicht angekommen war dann doch ordentlich was los und so musste ich mich etwas sputen, um mein geplantes 360° Panorama ohne ewiges Warten auf freie Sicht zu fotografieren. Aber ich habe es schließlich geschafft und so könnt ihr auf das nächste Bild klicken und den herrlichen Ausblick von da oben an eurem PC oder mobilen Begleiter genießen.
Neben diesem Panorama entstanden natürlich auch noch ein par andere Aufnahmen wie z.b. der Blick zum Blossstock mit Kuhstall oder Richtung Altendorf mit Adamsberg, klickt einfach auf die Pfeile im nächsten Bild. In der Zwischenzeit genoss das Geburtstagskind die herrliche Aussicht und die Kinder das Picknick bei schönstem Sonnenschein.
Irgendwann war es dann so voll auf der Aussicht das wir förmlich die Flucht ergriffen. Über den Gratweg ging es Richtung Breite-Kluft, links und rechts eröffnen sich immer wieder altbekannt aber auch neue Blicke. Der Herbst zeigte sich in seiner vollen Pracht und lies auch die etwas schwierigeren Abschnitte mit Leichtigkeit bewältigen. An diesen etwas schwierigeren Stellen bin ich immer wieder froh, das ich mir dazumal den CapturePRO Camera Clip von Peak Design zugelegt habe, um die Hände frei zu haben aber die Kamera immer griffbereit ist. So konnte ich immer mal wieder auf den Auslöser drücken und euch den Herbst im Elbsandstein mitbringen.
Als der Gratweg hinter uns lag, ging es etwas gemäßigter weiter und wir genossen die Farben des Herbstes. Im Moment ist über grün, gelb und rot fast jede Farbschattierung vorzufinden und den Kids macht das viele Laub am Boden schon richtig Spaß 😉 .
Herbstzauber
An der Breiten-Kluft angekommen musste man schon fast zusehen einen Platz zum Sitzen zu finden, wir kamen uns vor wie am Ostseestrand wo die Urlauber wie Heringe nebeneinander liegen, darum gab es hier nur eine kurze Rast. Leider zog der Himmel so langsam zu und es wurde merklich kälter, dafür war das Lichtspiel durch die Wolken um so schöner.
Breite-Kluft im Herbstgewand
Kaiserkrone und Zirkelstein im Lichtspiel der Sonne
Über die Lehne ging es dann von den Höhen wieder hinab. Hier wo die Sonne in dieser Jahreszeit kaum noch den Boden berührt, findet man wieder viele Moose und Farne die kräftig grün sind. So ging der Abstieg eher langsam voran weil ich ständig wieder etwas neues zum fotografieren entdeckte.
Im untersten Stück der Lehne wurde ordentlich Forstarbeit geleistet, zumindest waren etliche frische Furchen die bis zu einem Meter tief waren zu verzeichnen. Weiter unten standen dann die noch warmen Fahrzeuge der Holzfäller was natürlich meinen Sohnemann total begeisterte.
Am „Grund“ der Lehne angekommen entschieden wir uns für einen kleinen „Umweg“ um rechtsseitig an der Wildwiese entlang zu gehen. Warum? Weil man nur von da aus noch einmal einen schönen Panoramablick auf die Schrammsteine hat und diese von hier noch imposanter wirken. An der Wildwiese angekommen sah es fast wie weiter oben in der Lehne aus, tiefe Furchen diesmal aber von den Wildscheinen verursacht, zierten fast die gesamte Wiese.
Wildwiese mit Blick zu den Schrammsteinen
Die letzten zwei Kilometer verliefen dann über den Wenzelweg, einem gut ausgebauten Fahrweg bis hinab zur Falkensteinstraße. Auch hier gab es wieder etliche schöne Motive, die ich einfach nicht links liegen lassen konnte und so finden sie sich auch hier in diesem Fotobericht wieder.
Noch ein paar Details am Wegesrand und dann war diese sehr schöne Wanderung schon wieder vorbei.
Rund 9 km lang war sie und wir haben dafür gemütliche 5 Stunden genutzt um die überwiegende Ruhe und Schönheit der Natur zu genießen. Vielleicht ist so eine Wanderung ja auch mal eine Geburtstagsidee für eure Lieben, es müssen ja nicht immer die materiellen Dinge im Leben sein die einen glücklich machen.
Ich muss sagen deine Panoramas sind Spitzenklasse, besser gehts wohl kaum! Kannst du mir da paar Tips geben was du für Software benutzt und ab welchen Weitwinkel das möglich ist. Hätte jetzt nur max. 24mm am Vollformat. Besonders finde ich daran das der Boden wo eigentlich das Stativ stehen sollte voll abgebildet wird. Echt Klasse.
LG Alex
Hallo Alex und danke für dein Kompliment aber ich stehe mit der 360° Panoramafotografie gerade erst am Anfang und muss auch noch einiges lernen, aber wie sagt man so schön, wer nicht wagt … 😉
Zu deinen Fragen.
Als Panoramasoftware nutze ich PTGui (http://www.ptgui.com/), um die Panos dann im Internet zu präsentieren nutze ich krpano (http://krpano.com/).
Man kann eigentlich fast jedes Objektiv nehmen nur erhöhen sich bei größeren Brennweiten die benötigten Aufnahmen um z.b. ein 360° Pano zu erzeugen. Ich empfehle da vielleicht eher ein WW oder sogar SW Objektiv. Ich nutze z.b. an der 6D (Vollformat) das Canon 16-35mm bei 16mm und an der 700D (APS-C) ein Sigma 10mm Fisheye Objektiv. Mit dem 16mm brauche ich genau 14 Bilder um 360° abzudecken. Dein 24mm sollte auch funktionieren man müsste halt nur mal sehen wie viele Aufnahmen nötig sind.
Grüße Sven
Schöner Bericht und schöne Runde. Samstag? Da hätten wir uns fast treffen können. Wir sind etwas später los gekommen (kurz nach 11 Uhr) und die Runde etwas anders gelaufen (Parkplatz Ostrau, Lattengrund, Schrammtor, Schrammsteinweg/Elbleitenweg vor zur Breiten Kluft (ruhigere Strecke, die Massen sind den Wildschützensteig hoch), dort hoch zur Breiten Kluft, oben Schrammsteinweg/Gratweg vor zur Schrammsteinaussicht, Abstieg über Mittelwinkel und dann über den Müllerstein und Schießgrund zurück zum Parkplatz. Den Bildern nach zu urteilen hattest Du an manchen Stellen definitiv das bessere Licht 😉
Hallo Uwe,
Ja an dem Tag war ordentlich was los auf den Schrammis aber ich fand es trotzdem gut und das Licht war ja zumindest bis kurz nach Mittag wirklich genial.
Na, vielleicht läuft man sich ja mal bei Gelegenheit über den Weg 😉
Grüße Sven
Hallo Sven,
die Runde sieht sehr interessant aus. Kannst du mir vielleicht einen GPS Track zur Verfügung stellen? Bevor ich erst mühsam alles im Basecamp nachzeichen muss, wäre das wirklich super!
Hallo Manuel,
leider wird dir Sven nicht mehr Antworten können da er für uns alle unerwartet in der Nacht vom 31.10 zum 01.11 verstorben ist.
Bruderherz ich liebe dich bis in alle Ewigkeit.
Dein Großer Bruder
Puh, da wollte ich hier eigentlich schreiben das ich den Weg auch so gefunden habe und ich die Wanderung heute sehr schön fand und dann ließt man sowas.
Mein Beileid.
Danke für deine Antwort Sven. Ich werde deine Tips nutzen und mich bei Gelegenheit mal näher damit beschäftigen. Lass es dir gut gehen da Oben.
Guten Tag, ich habe gerade durch Zufall gelesen, dass Sven nicht mehr lebt.
Mein aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenen. W ir kennen uns nicht, ich bin eine von Vielen, denen Sven mit seinen wundervollen Aufnahmen die kleinen und großen Schönheiten der Natur immer wieder näher gebracht und uns manche Inspiration für schöne Wanderungen in unserer sächsischen Schweiz gegeben hat. Seine Aufnahmen bleiben immer in Erinnerung. Liebe Grüße unbekannterweise Jacqueline Barthel