
So langsam habe ich mein Equipment für die schönen Tage der Zeitraffer und Fotosaison 2013 zusammen. Nach dem nun auch mein lange erwarteter eMotimo TB3 Black da ist und der Strip down Slider die ersten Tests durchlaufen hat brauchte ich noch einen Energiespender. Bis jetzt habe ich den Slider und den Merlin Motorkopf mit einem 7 Ah Blei-Gelakku betrieben, dieser hatte zwar schöne kompakte Abmaße, brachte aber satte 2 kg auf die Waage. Nach dem es meine Tochter vor kurzen dann noch geschafft hat das gute Stück aus ca. 40 cm runter zu schmeißen und ihm damit einen kleinen Riss im Kunststoffmantel verpasst hatte, beschloss ich nach etwas neuen zu suchen. Die Anforderungen waren klar, er musste mindestens genau so stark sein wie der alte Akku aber auf keinen Fall schwerer. Anfangs habe ich überlegt mir wieder so einen Blei-Gelakku zu kaufen stieß dann aber auf Gunther Wegener’s Blog, auf einen interessanten Artikel zum Selbstbau einer Externen 12V Stromversorgung für Nikon Kameras – nebenbei, ich habe mir so einen Adapter auch gleich für meine Canon Kamera gebaut, aber das soll hier nicht das Thema sein – in diesem Artikel verlinkte Gunther auf einen Mobilen Akku auf Amazon. Dieser Akku war aus vielerlei Hinsicht für mich interessant, 1. er hat eine Kapazität von sagenhaften 23000 mAh (23 Ah) was rund 3 mal so viel ist wie beim alten, 2. er hatte dafür ein sehr geringes Gewicht von nur 680 g und 3. er kann über die eingebauten Solarzelle ohne Netzanschluss geladen werden.
Hier noch mal die genauen Daten im Detail:
Bezeichnung: MP-S23000
Akku-Typ: Li-Polymer
Akkukapazität: 23000 mAh/85 Wh
Netzladung: 15-20 V 1,2 A (Max)
Solarladung: 15 V 150 mA
Ausgabespannung: DC 12 V/16 V/19 V 3 A (Max)
Abmessungen: 222x126x21 mm
Gewicht: 653 g Angabe des Herstellers (selber gewogen, 680 g)
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mir den MP-S23000 für 110,- EUR bestellt, sicher kein Schnäppchen aber wenn er das hält was er verspricht ist er sein Geld wert. Leider gab es den Akku nur noch in Großbritannien und so musste ich ein bisschen Warten. Nach 17 Tagen bekam ich einen Brief von DHL mit der Bitte mich doch mal beim Hauptzollamt inkl. meines Kaufbeleges zu melden – ehrlich gesagt konnte ich mir sowas schon denken, aber machen wir ja nicht zum ersten Mal – gesagt getan bin ich am nächsten Tag in das 30 km entfernte Zollamt gefahren und musste die doch so unterbesetzten 5 Beamten mit meinem Anliegen belästigen. Nach 20 min hatte dann auch ein Beamter Zeit die Einfuhrmehrwertsteuer welche sich auf 20,90 EUR beläuft zu berechnen und ich durfte meine Zahlung tätigen – natürlich NUR in BAR, das 21. Jahrhundert ist da leider noch nicht angekommen. Der Akku kostet also inkl. Steuer rund 130,- EUR was aber immer noch akzeptabel ist. Übrigens muss man ja das Paket vor den Augen der Beamten öffnen, was ich auch tat und irgendwie schien dem Beamten aufgefallen zu sein das ich im ersten Moment bissel stutzig war weil er mich gleich fragte ob es das ist was ich bestellt hatte, mit einem „jaja“ bestätigte ich dies. Der Grund für meine Verdutztheit war das ich natürlich nicht mehr die Maße des Akkus im Kopf hatte und ich im ersten Moment ein klein wenig über die doch relativ großen Fläche des Akkus erschrak.
Wieder zu Hause angekommen wurde der Akku eingehend untersucht. Die Verpackung mutet recht hochwertig an, unter dem „Showcase“ ist ein sehr stabiler Karton und in diesem ein Kunsstoffinlay wo wiederum der Akku inkl. Zubehör sicher verpackt liegt. Der erste Schreck wegen der Größe war sehr schnell verflogen und wich eher der Begeisterung wegen der doch eigentlich für die Energiedichte recht kompakten Abmessungen. Im Paket befinden sich neben dem Akku, ein Netzteil zum laden über die 220 V Steckdose, ein USB-Kabel mit DC-Buchse, ein DC-Kabel mit zwei Steckern, 20 – in Worten – ZWANZIG Adapterstecker für diverse Handys oder DC-Geräte und eine Kurzanleitung in Englisch und Chinesisch.
Die Oberseite des Akkus wird von der 150×100 mm großen Solarzelle dominiert, unter dieser befinden sich vier LED’s für die Kapazitätsanzeige, drei LED’s für die gewählte Ausgangsspannung und ein ovaler Knopf.
Wenn man den Knopf kurz drückt leuchtet die Kapazitätsanzeige für 5 sec. auf und zeigt den aktuellen Ladezustand des Akkus an. Wenn man den Knopf 2 sec. gedrückt hält schaltet sich unterhalb des Knopfes eine LED-Beleuchtung ein, diese LED ersetzt sicher keine Taschenlampe aber um sich im Dunkeln zu orientieren reicht sie aus, ich finde das ein schönes Feature.
An der Stirnseite befindet sich neben der LED noch eine Standard USB-Buchse für Geräte die man damit betreiben kann und eine DC-Buchse an welche man die diversen Adapter mittels dem DC-Kabel anschließen kann. Auf der linken Seite befindet sich die Ladebuchse für die Netzladung und rechts ein Schiebeschalter mit dem man die gewünschten Ausgangsspannung wählen kann. Natürlich sollte man penibel vor in betriebnahme des Akku darauf achten das der entsprechende Wert für das zu verwendende Gerät eingestellt ist denn ich glaube nicht das ein 12 V Gerät lange mit 19 V betrieben werden will 😉 . Auf der Rückseite befindet sich noch ein Typenschild mit allen wichtigen Angaben zum Gerät.
Kommen wir nun mal zum Laden des Akkus. Man hat ja zwei Möglichkeiten um „Saft“ in die Zelle zu bekommen, einmal herkömmlich über ein Netzteil welches man in eine 220 V Steckdose steckt und in die Ladebuchse des Akkus und einmal ganz Ökologisch über Sonnenenergie. Wenn man den Akku über die Steckdose lädt leuchten nach und nach die Blauen LED’s der Kapazitätsanzeige auf bis der Akku voll ist, danach bleiben sie dauerhaft an. Bei der Ladung über die Solarzelle blinkt nur eine kleine rote LED wenn genügend Sonne zur Ladung zur Verfügung steht. Ich habe den Akku mal spaßeshalber bei leicht bedecken Himmel ins Licht gelegt und die LED hat zumindest geblinkt, wie schnell der Akku da geladen wird muss sich in der Praxis noch zeigen.
Fazit: Ich denke das ich mit diesem Akku einen guten Griff getan habe, die 3fache Kapazität kann ich gut für meine Zeitraffer nutzen da ich nun bedenken los den Slider, den eMotimo TB3 und die Kamera über einen längeren Zeitraum mit Strom versorgen kann. Ich bin schon am überlegen mir noch ein oder zwei LED Lampen zu besorgen um in der Nacht den Vordergrund bei Zeitrafferaufnahmen zu beleuchten, ich denke das sollte kein Problem für den Akku sein diese noch mit zu betreiben. Neben der Anwendung bei meinen Zeitrafferaufnahmen besteht auch die Option einen Laptop oder Handy mit diesem Akku zu laden
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Hinweis in eigener Sache: Ich kaufe all meine „Testobjekt“ selber und werde in keinster Weise von diversen Firmen oder Händlern um diesen Test gebeten oder bekomme etwas für diesen Test. Ich teste nur Equipment, das ich selbst kaufe und einsetzen möchte.
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