
Seit ein paar Tagen diskutierten wir was wir wohl Sonntag früh fototechnisch unternehmen wollen. Wettermäßig sollte es ja eher durchwachsen werden und so gingen die Ziele hin und her. Als dann Stephan von skyimages.de am Samstag den Vorschlag machte das wir doch mal wieder auf den hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) machen könnten, sagte ich kurzerhand zu. Sonntag war also um 2 Uhr die Nacht zu Ende und ich machte mich auf den Weg um Stephan auf dem Weg nach CZ abzuholen.
Noch waren wir frohen Mutes, als wir durch Tissa durch waren fuhren wir durch eine dicke Nebelsuppe und stellten uns schon vor wie herrlich der Nebel unter uns wabern wird.
Am Fuß des Berges wartete schon unser Tschechischer Fotofreund Marek und wir setzten unseren Weg fort. Auf dem hohen Schneeberg angekommen erwartet uns dann aber kein anderes Bild wie unten. Dicker Nebel verwehrte jeden Blick an der Dresdner Aussicht so das wir uns mit der Hoffnung auf freie Sicht zur Deciner Aussicht bewegten. Leider war auch hier alles zu und so entschieden wir uns unser Glück auf dem Nollendorfer Pass zu versuchen. Auf dem Weg da hin setzte nun auch noch Regen ein, Stephan ließ schon kurz anklingen das wir uns vielleicht doch weider auf den Heimweg machen sollten und wieder ins Bett gehen könnten. Auf dem Pass angekommen war die Wetterlage nicht viel besser und nach einem kurzen Kriegsrat entschieden wir noch einen Versuch in Usti nad Laben auf der Ferdinandshöhe zu wagen, aber auch hier regnete es und so langsam schrieben wir die Nacht oder besser schon den Morgen ab.
Marek der aus der Nähe vom Milleschauer mitten im Böhmischen Mittelgebirge kommt, machte noch einen letzten aussichtsreichen Vorschlag, er sagte wenn es hier in Usti regnet könnte es weiter im Mittelgebirge durchaus schön sein. Also was sollten wir mit der angebrochenen Nacht machen? Wir entschieden die paar Kilometer drauf zu legen und fuhren in die Nähe von Velemín. Oberhalb der an dieser Stelle noch nicht fertig gebauten Autobahn D8 (E55) machten wir halt und sondierten die Lage. Der Regen hat schon auf der Fahrt aufgehört, die Wolkendecke hatte Struktur und so entschieden wir uns an diesem Platz zu bleiben. Also, schnell die Kameras aufgebaut und nach fast 2 Stunden Irrfahrt die ersten Zeitraffersequenzen gestartet. Wir sollten nicht enttäuscht werden, nach dem die Blaue Stunde einsetzte stieg Nebel aus den Wäldern und bescherte uns allen schöne Aufnahmen.
Nachdem wir alle unsere Sequenzen rein hatten ging es noch an einen anderen Spot. Unser Guide Marek kannte sich hier natürlich bestens aus und zu unserem Glück hat er beruflich auch etwas mit dem Bau der Autobahn zu tun und konnte uns so den Zugang zu einem Topspot arrangieren. Wir fuhren über kleine schmale Straßen an Streuobstwiesen und Feldern vorbei bis wir auf eine Brückenbaustelle der D8 kamen. Kaum waren wir ausgestiegen ging eine Tür der auf dem Platz stehenden Baukontainer auf, es schien der Sicherheitsdienst für die Baustelle gewesen zu sein. Marek sprach kurz mit ihm und mit einem Nicken des freundlichen Herren war und der Zugang auf die Brücke gestattet. Wir waren Happy, wann kann man denn sonst wieder mal auf diese Brücke, eigentlich nie, den sobald die Autobahn ja nun endlich im Jahr 2016 bis nach Prag durch gehen soll kommt da keiner mehr drauf. Schon die ersten Blicke ins Tal versprachen uns wieder herrliche Aufnahmen und so baute wieder jeder sein Equipment auf und lies die Kameras klicken. Immer wieder stieg Nebel aus dem Wald auf und bewegte sich fast wie bei einem Tanz hin und her. Nach dem die ersten Sequenzen bei mir durch waren, spielte ich etwas mit einem ND1000 Graufilter herum, herausgekommen ist dieses Foto.
Es war einfach fantastisch, Nebel, Sonne, Wolken, Wald, alles was man sich wünschen kann und das nach diesem Start. Nun waren auch noch meine letzten Zeitraffersequenzen durch und ich machte noch ein paar Freihandfotos, darunter ein Panorama vom Blick nach Westen und damit zu den markanten Erhebungen des Böhmischen Mittelgebirges.
Im Mittelpunkt stand auch der Milleschauer (Milešovka) auf dem wir im November 2013 waren (Sonntag auf den Donnersberg …).
Nach dem Stephan noch ein waghalsiges „Unterbrückenpanorama“ gemacht hat ging es um 7:30 Uhr wieder Richtung Heimat. Wie das 360° Panorame aussieht könnt ihr hier sehen –> http://www.belplasca.de/360/oparno-bridge/
Bei einem ausgiebigen Frühstück bei Katja, Emmy und Stephan, wofür ich mich hier noch mal recht herzlich bedanken möchte, ließen wie den Morgen Revue passieren und freuten uns das uns der Wettergott doch noch gut gesinnt war. Auch Marek möchte ich hier noch mal für den supi Fotospot danken 😉
Da das Wetter dann über den Mittag doch schöner als erwartet war entschloss ich mich mit meiner Family noch für einen kurzen Abstecher auf die Waitzdorfer Aussicht wo wir die herrliche Fernsicht der letzten Tage noch einmal ausgiebig genossen. Ich musste natürlich gleich noch mal die Kamera auspacken und zwei Zeitraffersequenzen von je 400 Fotos machen 😀
PS: Zum könenden Abschluss gab es kurz bevor ich diesen Bericht veröffentlichen wollte noch einen schönen Doppelregenbogen zu sehen.
ein bisschen bekloppt sind wir schon, oder? 😀 Es war ein toller Tag!
Sonst würde das doch alles gar keinen Spaß machen. Immer nur schönes Wetter kann jeder 😉
War wirklich schön
Schön beschrieben, was ihr da so erlebt habt. Und wie man sieht, kann aus einem tristen Start in den Tag doch noch richtig was werden. Schöne Bilder!