
So langsam ist mein Mantona “Trekking” für die wachsende Ausrüstung zu klein geworden und so musste Ersatz her. Nach dem ich die Internetseiten der einschlägigen Hersteller wie Lowepro, Vanguard, Cullmann und Tamrac durchforstet hatte stieß ich bei letzteren auf die Expedition Serie. Vor Jahren legte ich mir schon mal den Tamrac Expedition 3 für meine Fujifilm Kamera zu und bin bis heute damit zufrieden. So entschied ich mich für den Expedition 9X – auch geführt unter der Bezeichnung Expedition 5589 – welcher das „Flaggschiff“ unter den Expedition Modellen darstellt.
Mit seinen Außenmaßen von 35x28x64cm (BxTxH) hat er schon fast die Dimensionen eines kleinen Trekkingrucksackes was sich natürlich auch im Inneren wiederspiegelt. Innen bietet der Expedition 9X Platz für eine DSLR Kamera mit angebautem 600mm Objektiv und reichlich zusätzlichen Objektiven und Zubehör.
Kommen wir aber erst mal zum Äußeren des Rucksacks. Im Vergleich zu meinem Mantona ist der 9X rund 1/3 – 1/2 mal größer wie das Foto oben eindrucksvoll zeigt. Sowohl in der Höhe als auch Breite und Tiefe kann man den Unterschied sehen.
Der gesamte Rucksack ist aus einem hochwertigen Kunstfasermaterial gefertigt. Am Boden wurden zwei Standfüße aus Kunststoff angebracht, ich hätte mir da doch noch zwei zusätzliche gewünscht und die gleichmäßig auf dem Boden verteilt oder noch besser ein Wasserdichtes Material am Boden. Dadurch das nur zwei Füße vorhanden sind kippt der Rucksack beim hinstellen nach hinten und so wird der Boden nass.
Sowohl die Rückseite als auch die Schultergurte des 9X sind schön dick gepolstert und ergonomisch geformt. Der Mantona hatte schon einen bequemen Tragekomfort der vom 9X allerdings noch mal getoppt wird. Das ist natürlich wichtig, da ich schon mit dem Mantona 20kg schwere Lasten geschleppt habe und es beim Expedition sicher noch 2-3kg mehr werden.
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Die Schultergurte lassen sich gut für jede Körpergröße einstellen und bieten zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten für weitere Extensions aus dem Tamrac „Strap Accessory System™ (S.A.S.™)“ wie z.B. Filteretuis oder Speicherkartentasche. Größere Zusatztaschen wie z.B. Flaschenhalter, Objektifköcher oder Taschen für Aufsteckblitzgeräte gibt von Tamrac im „Modular Accessory System™ (M.A.S.™)“, diese lassen sich links und rechts am Rucksack befestigen. Ich habe mir erst mal den Flaschenhalter inkl. Flasche zugelegt, nach dem ich den Rucksack in der Praxis getestet habe werde ich entscheiden ob noch der ein oder andere Stauraum benötigt wird.
Auf der Rückseite findet man zwei längliche Taschen welche mit einem wasserdichten Reißverschluss ausgestattet sind, wenn man diese öffnet befinden sich darin wiederum je vier kleine und drei größere Aufberwahrungsfächer für Speicherkarten, Akkus und anderen Kleinkram. Die „Wings“ wie sie von Tamrac bezeichnet werden verfügen über ein so genanntes „Memory and Battery Management System“, das bedeutet das man z.B. volle Speicherkarten oder leere Akkus in eines der acht kleinen Fächer stecken kann und da diese roten Abdeckungen drüber deckt. So weiß man das man dies nicht mehr anrühren sollte 😀 .
Unter diesen zwei Taschen befindet sich eine weitere welche in erster Linie als Stativtasche fungiert, wenn man kein Stativ transportiert aber auch als Staufach dienen kann. Allerdings sollte man keine Kleinteile in diese Tasche stecken da diese über ein Wasserablaufloch verfügt, um evtl. vorhandenes Wasser an den Stativfüßen ablaufen lassen zu können. Zur Fixierung des Stativs gibt es zwei Haltebänder mit Klippverschluss in der Mitte und für große Stative eine weiteres Band auf der Oberseite des Rucksacks.
Eine weiteres Band mit Clipverschluss ist in einer kleinen Tasche unterhalb des Hauptreißverschlusses, dieses Band gehört zum „Carry-on Compression System“ und soll es ermöglicht den Rucksack auf die Amerikanischen Handgepäckmaße von 22″ Breite x 14″ Tiefe x 9″ Höhe zu bringen und so den Rucksack im Flugzeug als Handgepäck mit zu nehmen. Der Umlaufende Reißverschluss des Hauptfaches ist durch eine „LockDown“ Regenklappe vor Nässe geschützt. Die Regenklappe wird durch eine Kordel zugezogen und schützt so den Verschluss.
Kommen wir zum Innenleben des Expedition 9X. Das Innere ist erwartungsgemäß großzügig dimensioniert, es gibt viele Schaumstoff-Trennelemente die mittels Klettverschluss an die eigene Ausrüstung angepasst werden können. Auf der Innenseite des Deckels befinden sich drei „Windowpane-Mesh“ Netzfächer in welchen man z.B. Filter, Kabel, Wanderkarten und viel Kleinkram unterbringen kann.
Nach längerem hin und her hatte ich all mein Equipment an seinem Platz – schwere Sachen möglichst in die Mitte des Rucksacks, leichte unten und mittelschwere oben. Es ist noch eine Menge Platz für zusätzliche Sachen die mit der Zeit sicher noch kommen werden. Hier mal eine Aufstellung was ich alles im und am Expedition 9X verstaut habe:
- 1x Canon EOS 600D mit angesetzten Sigma 17-50mm F2,8 EX DC OS HSM
- 1x Canon EF-S 18-55mm 1:3,5-5,6 IS II
- 1x Canon EF-S 55-250mm 1:4-5.6 IS II
- 1x Sigma 10mm F2,8 EX DC Diagonal-Fisheye HSM
- 1x “strip down Slider” außen angebracht (siehe unten)
- 1x Schlitten für Slider mit Triopo B-2 Kugelkopf
- 1x Dynamic Perception MX2 Motion Controller
- 1x 12V Blei/Gelakku
- 1x eMotimo TB-3 Black Motorkopf inkl. Fernbedienung
- 1x Manfrotto MK394-H Stativ außen angebracht
- 1x Manfrotto 055XPROB Stativ außen angebracht
- Filter, Akkus, Speicherkarten, diverse Kabel
- 2x Ministativ
- 1x Trinkflache außen angebracht
Alles zusammen bringt es auf etwas über 20kg inkl. Rucksack und ist immer noch angenehm auf dem Rücken zu tragen.
Um meinen „strip dow Slider“ zu transportieren habe ich die Tasche eines ausgedienten Werbeaufstellers umgearbeitet und mit zwei Laschen versehen. Die Laschen habe ich so angebracht das ich die Tasche samt Slider links oder rechts an die vorgesehen Stellen des „Modular Accessory System™ (M.A.S.™)“ des Rucksacks hängen kann. Dann noch zwei Schonbezüge genäht und fertig war die Slidertasche.
So, das soll es erst mal gewesen sein, ich bin echt begeistert vom Tamrac Expedition 9X, viel Stauraum bei angenehmen Tragekomfort und sehr gute Verarbeitung. Wer nicht gleich so ein „Monster“ braucht kann sich auf jeden Fall die kleineren Geschwister Expedition 4 – 8 näher anschauen, vor allem jene die evtl. noch ein Notebook mitnehmen möchten den die „Kleinen“ haben ein Staufach dafür.
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Hinweis in eigener Sache: Ich kaufe all meine „Testobjekt“ selber und werde in keinster Weise von diversen Firmen oder Händlern um diesen Test gebeten oder bekomme etwas für diesen Test. Ich teste nur Equipment, das ich selbst kaufe und einsetzen möchte.
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Moin,
danke für die mühe mit der Vorstellung des Expedition Rucksacks.
Ich bin auf der Suche nach einem Rucksack der guten Wind und Regenschutz bietet ohne irgendwelche Regencover da diese meist ziemlich blöd sind wenn man Stativ oder ähnliches am Rucksack befestigt hat.
Hast du den Expedition9 mal im Regen benutzt? Bleibt alles dicht, auch die kleinen Zubehörfächer?
Passen CF Karten in Schutzhüllen in die äusseren aussentaschen ohne rauszufallen wenn der Rucksack irgendwo abgelegt wird oder auch mal umfällt?
Ich bin am gucken ob ich den Expedition 5 oder 6 nehmen soll oder nen Lowepro Vertex 200 und etwas Ratlos…
Grüße Carsten
Hallo Carsten,
Ich hatte den Rucksack inzwischen zwei Mal bei Dauerregen im Einsatz und kann bestätigen dass sowohl die kleinen als auch das Hauptfach trocken bleiben. Die kleinen Fächer haben ja so einen wasserdichten Reisverschluss den man auch bei Outdoorjacken findet. Der Reisverschluss des großen Faches wird mit einer Art Überschlag geschützt und hat eine 3 Stündige Wanderung durchgehalten.
Eine CF-Karte passt ohne Problem in die Staufächer, natürlich sollte man immer die kleinen Roten Abdeckungen drüber schlagen so dass nix rausfällt.
Grüße Sven
Moin Sven,
danke für die Auskunft. ich habe mich jedoch grad für den Lowepro Verhex 200 AW entschieden da mir dieser von den Fächern her und auch von der Größe etwas besser zusagt. Falls mir der nicht gefällt kann ich ja immer noch zum Tamrac greifen.
Grüße Carsten