
Schon lange hatte ich mir vorgenommen die Schrammsteine für mein „Sächsische Schweiz in Time Lapse“ Projekt zu besuchen, Gestern war es nun so weit. Die Wettervorhersage war vielversprechend, es sollte Richtung Mitternacht etwas aufklaren und Niederschlagsfrei bleiben. So machte ich mich um 23 Uhr auf den Weg in die Sächsische Schweiz, genauer zu meinem Ausgangspunkt dem Parkplatz im Zahnsgund. Um 23:30 Uhr angekommen ging es mit 22 kg Equipment auf dem Rücken Richtung Schrammsteinaussicht in 417 m Höhe. Ich habe den Aufstieg über den Schrammsteinweg gewählt da mir dieser gleichmäßiger erschien was sich schlussendlich auch bewahrheitete. Um 0:45 Uhr kam ich oben an und war überwältigt, eine „Zeitraffertraumkombination“ aus Sternenhimmel mit zart dahinziehenden Wolken über mir und dickem waberndem Nebel im Elbtal zu meinen Füßen.
Also, Kamera aufgestellt, Intervall eingestellt und die Kamera arbeiten lassen. In der Zwischenzeit habe ich die Gegend etwas erkundet und mir einen Platz für den „Sonnenaufgangszeitraffer“ gesucht. Um 5 Uhr war es dann so weit, die Sonne lies ihre Kräfte spielen und es wurde schnell heller, die Schrammsteinkette wurde sehr schön von der Sonne angestrahlt und sah aus wie vergoldet. An dieser Stelle wurde wieder der Wunsch nach einem Zweitbody lauter denn die zweite Zeitraffersequenz lief noch bis kurz vor 7 Uhr und ich wollte doch so gern noch ein Foto der gesamten vorderen Schrammsteine machen.
Zu meinem Glück hielt die Lichtstimmung an und ich konnte noch einige schöne Fotos schießen, eines davon möchte ich euch nun hier zeigen, es ist ein Panorama aus 7 Einzelaufnahme. Zu sehen ist z.B. links der Vordere Torstein sowie der Südliche und Nördliche Osterstein. Ganz markant ragt die Schrammsteinnadel aus der Mitte heraus, rechts bilden der Mittlere und Hohe Torstein den Abschluss der Kette. Ganz rechts im Bild ist der Falkenstein zu sehen, einer der bekanntesten Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz auf welchem sich im Mittelalter eine Burgwarte befand.
Exif-Daten
Objektiv: Sigma 17-50mm F2,8 EX DC OS HSM
weitere Ausrüstung: Stativ, Kugelkopf, Fernauslöser
Panorama: 7 Einzelbilder
Brennweite: 17mm
ISO Empfindlichkeit: ISO 100
Blende: f8
Belichzungszeit: 1/125 sec.
Hi Sven,
Du holst wahrscheinlich gerade den Schlaf nach zu dem Du durch Deine Nachtaktion sicher nicht gekommen bist.
Hat sich aber sicher wieder gelohnt was schon das Bild hier im Blog vermuten lässt.
Erneut ganz fasziniert, zum einen von der eindrucksvollen Kulisse, zum anderen von der technischen Umsetzung hätte ich mal wieder eine Frage dazu.
Hast Du Dich bewusst für ein Panorama entschieden weil die 17er Brennweite einfach nicht ausreichend war? Oder profitiert die Schärfe davon wenn eben die Randbereiche wegfallen können wenn man mehr Bilder zusammensetzt?
Oder ist das Sigma einfach wirklich so gut. Klar ist das kein 100% Crop hier aber das Bild wirkt knackscharf, ganz toll.
Wünsche noch ein schönes Wochenende
Viele Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
ich sage immer „Schlafen kann ich wenn ich tot bin“ :-D, nein im Ernst, habe damit kein Problem mal eine Nacht nicht zu schlafen man wird dafür mit eindrucksvollen Naturerlebnissen belohnt 😉
Zu deiner Frage:
Ich habe es aus Platzgründen als Panorama fotografiert, so hat man noch einen Schönen Vordergrund und ein bisschen mehr Himmel, finde ich zumindest schöner so.
Über mein Sigma kann ich mich wirklich nicht beschweren, der Focus sitz wirklich perfekt und ich finde die Randunschärfe hält auch bei Blenden unter 5 in Grenzen. Natürlich ist das Foto nicht mit Blende 2.8 gemacht da würde es sicher etwas anders aussehen, aber genug Licht war ja da für Blende 8 und so profitiert das gesamte Bild auch in der Tiefe.
Grüße Sven
PS. Was macht der Slider?
Bin ja mal auf den Timelapse gespannt, … hab mir das für diese Woche auch vorgenommen da hoch zu steigen 😉 … war im Herbst schon mal oben aber leider war es viel zu neblig und man sah die Kette nur ganz kurz und das Wetter hielt auch nicht wirklich …
Hallo Sven,
meinen Slider konnte ich letzte Woche nun auch endlich fertigstellen. Hat sich leider alles hingezogen weil immer etwas dazwischen kam.
Jetzt muss sich nur noch ein weiterer Timeslot auftuen, dass ich mich auch mal an meine ersten großen Versuche wagen kann. Ein paar Tests habe ich schon gemacht, allerdings nur mit der Intervallfunktion der GoPro um ein Gefühl für die zeitlichen Zusammenhänge zu bekommen. Das hat auch soweit schon ganz gut geklappt.
Habe großen Respekt vor solch Projekten an welche Du Dich wagst.
Sehr vielversprechend was den späteren Timelapsefilm betrifft sehen ja auch Deine Burning Clouds aus. http://free-inspiration.com/WP/2013/05/burning-clouds-of-the-milky-way/
Absolut cool!
Um das mit der Zeit die dafür in etwa benötigt wird nochmal zu überreisen; für den angesprochenen Timelapse – ist da wirklich jedes Bild mit 25 Sek. belichtet worden? Wie lange Sequenzen erstellst Du da so in der Regel? Da kannst Du ja schnell auf Stunden kommen…!? Oder veränderst du zwischendrin auch die Belichtungszeiten – wenn Du z.B. in den Sonnenaufgang kommst? Verwendest Du in dem Beispiel dann auch ein Intervall von 25 Sekunden oder muss das höher sein weil die Kamera evtl. länger braucht die Daten auf die SD zu bekommnen? So in etwa Belichting 25 Sek. und das Intervall dann 30 Sek.?
Gruß
uwe
Hi Uwe,
Die Zeiten sind genau wie du selber schon geschrieben hast. In diesem Fall habe ich 25sec. belichtet und den Intervall von 30sec. verwendet. Die Belichtung habe ich gewählt um möglichst viel Licht einzufangen, 30 sec. Belichtungszeit würden mit dem 10mm Fisheye auch noch gehen, ab dann würden die Sterne aber sicher länglich werden. Die Kamera/Speicherkarte kommt aber ohne Probleme auch mit 3 sec. Intervallen zurecht. Der 30 sec. Intervall hat sich bei mir speziell bei Nachtaufnahmen immer bewärt, da man bei dem Fisheye dann auch die Sterne schön Wandern sieht, bei einer längeren Brennweite kann man kürzere Intervalle wählen. In diesem Fall habe ich genau 317 Bilder in 2,6 Std. (von 1:00-3:45 Uhr) gemacht dann wurde es aber schon recht hell und die Sterne kaum noch zu sehen. Im Regelfall mache ich Sequenzen von 300-700 Fotos, das kommt aber immer auf das Motiv an. Für den Abspann meines Filmes habe ich mal eine Sequenz von 1400 Fotos gemacht, diese ist dann 46 sec. lang und bietet ausreichend Zeit um alle Informationen zu lesen.
Bin mal auf deine ersten Bilder mit dem Slider gespannt und hoffe du zeigst sie uns recht bald 😉
Grüße Sven