
Letzten Sonntag ging es mal wieder mit der halben Familie raus in die Natur. Halb deshalb, weil meine Frau Nachtschicht hatte und in der Zeit, wo ich mit den Kids unterwegs war, ihren wohlverdienten Schlaf hatte.
Schon in der Woche hatte ich mich mit Katja und Stephan von skyimages.de zu einem Ausflug verabredet, allerdings wussten wir noch nicht wohin und ob es sich wettertechnisch lohnen würde. Samstagabend war die Wetterlage sehr unklar, das Ausflugsziel stand aber inzwischen fest. Es sollte auf den 836m hohen, auch Donnersberg genannten, Milešovka (deutsch Milleschauer) im Böhmischen Mittelgebirge gehen.
Sonntag morgen gegen 6:15 Uhr bekam ich von Stephan eine etwas zweideutige SMS „Ein Traum, der Morgen!“, ich schrieb zurück ob er noch im Bett liegt bei der Suppe, denn als ich aus dem Fenster sah, war nur grauer Nebel zu sehen. Kurze Zeit später war mir aber dann klar wie er es meinte, er hatte bei Facebook ein Foto vom Nollendorfer Pass eingestellt was sehr vielversprechend aussah.
Wir packten also unsere Sachen und trafen uns 9 Uhr bei Katja und Stephan vor der Haustür. Kurz nach neun ging es dann Richtung Tschechien. Immer in Begleitung des recht dichten Nebels fuhren wir durch Petrovice (deutsch Peterswald) hoch auf den Nollendorfer Pass, wo mit einem Schlag der Nebel weg war und sich vor uns ein Wolkenmeer zu Füßen legte. Unsere Hoffnung war das der Milešovka seinen Gipfel über die Wolken streckte und wir wurden nicht enttäuscht.
Nach einem kurzen Fotostop ging es weiter Richtung Donnersberg wieder in den Nebel hinein, welcher uns bis zum Ziel verfolgte. Um Punkt 10 Uhr am Parkplatz angekommen, sattelten wir schnell die Pferde und begannen den Aufstieg. Bei etwa 1/3 des Aufstiegs waren wir über den Wolken und konnten schon einen ersten Blick genießen. Nach knapp 1,5 Stunden hatten wir es geschafft, die Kids (1x 4 und 2x 7 Jahre) haben sich tapfer geschlagen und die „Tortur“ 😀 nach ein paar aufmunternden Worten bewältigt. Kaum oben angekommen ging es noch die paar Stufen auf den Aussichtsturm, wo wir alle vom Naturschauspiel überwältigt waren. Wir stellten uns kurz vor, wie wir wohl jetzt zu Hause am Frühstückstisch gesessen hätten und uns des trüben Wetters wegen selber leidgetan hätten. Aber nur kurz denn, wir waren ja zum Glück hier oben.
Währenddessen die Kids den Proviantrucksack plünderten, haben Stephan und ich unsere Kameras aufgebaut. Leider hatte ich nur die Hälfte meiner Zeitrafferausrüstung dabei, da ich ja gar nicht mit so einem Bombenwetter gerechnet hatte und so musste ich mit nur einem Stativ auskommen. Egal, die erste Sequenz war gestartet und so konnte ich mit meiner zweiten Kamera ein paar schöne Panoramen aufnehmen. Eines davon seht ihr hier, soweit das Auge reicht lag vor uns eine wabernde Nebeldecke.
Inzwischen ist Katja mit den Kids wieder vom Turm abgestiegen, da es dann doch recht kühl wurde. Nachdem meine Kamera 700 Fotos durch hatte sind auch Stephan und ich runter und wir haben uns zu den anderen in die gemütliche Bergbaude gesellt. Bei einer warmen Suppe, fettigen Würsten, Bier, Sliwowitz und Fassbrause für die Kids konnte man es hier gut aushalten. Währenddessen schauten wir durch’s Fenster zu wie unsere Kameras weitere 1000e Fotos vom wabernden Nebelmeer machten.
Nach über 4 Stunden über den Wolken begaben wir uns schweren Herzens wieder auf den Abstieg, nicht ohne noch ein paar Fotos von der im Dunst versinkenden Sonne zu machen.
Für den Abstieg haben wir keine Stunde gebraucht, kein Wunder nach der langen Zeit in der Kneipe, brauchten wir ja nur die Beine anziehen und runterrollen 😀 . Kurz vorm Auto noch ein letzter Blick zum Milešovka, welcher gerade wieder im Nebel verschwand und uns mit Sicherheit bald mal wieder sieht.
Das war ein wirklich gelungener Sonntagsausflug. Danke an Katja und Stephan das ihr uns mitgenommen habt, meine Kids reden selbst zwei Tage danach noch mit Begeisterung von den Wolken und sind auch beim nächsten Mal wieder mit dabei, dann aber mit Mama 😉 .
Zuletzt hat mir Stephan noch einen Link zu einer Webcam auf dem Aussichtsturm gegeben, da kann man immer schön sehen ob sich ein Aufstieg lohnt.